Mobbing muss nicht immer laut oder körperlich sein, um verletzend zu sein. Besonders heimtückisch und schmerzhaft ist psychologisches oder emotionales Mobbing, das auf die Gefühle und das Selbstwertgefühl der Betroffenen abzielt. Oft geschieht es leise und wiederholt, sodass die Betroffenen sich immer kleiner und unsicherer fühlen.
Hier erklären wir, was psychologisches Mobbing ist, geben Beispiele und zeigen, was man dagegen tun kann.
Was versteht man unter psychologischem / emotionalem Mobbing?
Psychologisches Mobbing bedeutet, dass jemand absichtlich und wiederholt mit Worten, Gesten oder Verhalten seelisch verletzt wird. Ziel ist es, das Selbstvertrauen der Person zu schwächen, sie zu verunsichern oder zu kontrollieren.
Es passiert häufig in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie oder in Partnerschaften — also überall, wo Menschen in Beziehungen stehen.
Typische Beispiele für psychologisches Mobbing
- Ständige Kritik und Abwertung: „Das kannst du sowieso nicht.“ — „Du bist doch völlig unfähig.“
- Bloßstellen und Erniedrigen: In der Öffentlichkeit oder vor anderen lächerlich gemacht werden.
- Schweigen und Ignorieren: Die Person wird wie Luft behandelt oder absichtlich übergangen.
- Manipulation: Schuldgefühle einreden („Wegen dir geht hier alles schief.“) oder falsche Versprechungen machen.
- Bedrohung und Einschüchterung: Andeutungen, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wenn man sich „falsch“ verhält.
- Gaslighting: Der Betroffenen wird eingeredet, dass sie sich Dinge nur einbildet oder „überempfindlich“ ist.
- Entzug von Zuwendung: Zuneigung oder Anerkennung werden bewusst vorenthalten, um die Person zu bestrafen oder zu kontrollieren.
- Falsche Gerüchte oder Lügen: Um das Ansehen der Person zu zerstören.
Was tun, wenn man betroffen ist?
- Hilfe suchen: Sprich mit Menschen, denen du vertraust — Freunde, Familie, Kollegen oder Beratungsstellen.
- Vorfälle dokumentieren: Schreibe auf, was passiert, mit Datum, Uhrzeit und Zeugen.
- Grenzen setzen: Wenn möglich, sage ruhig und bestimmt: „So möchte ich nicht behandelt werden.“
- Unterstützung holen: Vertraue dich anderen an, um nicht allein zu sein.
- Rechtliche Schritte prüfen: In schwerwiegenden Fällen kann auch juristische Hilfe notwendig sein.
Fazit
Psychologisches Mobbing ist keine „Kleinigkeit“. Es kann tiefe Spuren hinterlassen und das Selbstwertgefühl massiv schädigen. Deshalb ist es wichtig, solche Verhaltensweisen zu erkennen, ernst zu nehmen und sich dagegen zu wehren. Niemand muss es hinnehmen, seelisch unter Druck gesetzt oder erniedrigt zu werden.
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