Mobbing muss nicht immer laut und offensichtlich sein. Oft zeigt es sich leise, schleichend und schwer greifbar – das nennt man indirektes Mobbing.
Weil es nicht so leicht zu beweisen ist wie Beleidigungen oder offene Angriffe, bleibt es oft lange unerkannt. Doch auch indirektes Mobbing kann sehr verletzend sein und große seelische Folgen haben.
Hier erfährst du, was indirektes Mobbing ist, und bekommst konkrete Beispiele.
Was ist indirektes Mobbing?
Beim indirekten Mobbing wird jemand systematisch ausgegrenzt, herabgesetzt oder isoliert, aber ohne offene Konfrontation.
Statt direkter Angriffe wird mit subtilen, passiv-aggressiven oder verdeckten Methoden gearbeitet.
Oft geschieht es hinter dem Rücken der betroffenen Person.
Beispiele für indirektes Mobbing
Soziale Ausgrenzung
- Die Person wird nicht zu gemeinsamen Pausen, Besprechungen oder Feiern eingeladen.
- Gespräche verstummen oder wechseln das Thema, sobald die Person dazu kommt.
- Andere verlassen demonstrativ den Raum, wenn sie erscheint.
Hinter-dem-Rücken-Reden
- Verbreitung von Gerüchten oder Lügen.
- Herabwürdigende Kommentare, die nicht direkt, sondern in Abwesenheit der Person gemacht werden.
- Inszenieren, dass die Person „nicht dazugehört“.
Ignorieren & Schweigen
- Die Person wird übergangen, ihre Vorschläge oder Fragen werden ignoriert.
- Blickkontakt und Ansprache werden vermieden.
- Informationen werden absichtlich vorenthalten.
Passiv-aggressives Verhalten
- Ironische, scheinbar „harmlose“ Bemerkungen, die verletzend gemeint sind.
- Spöttisches Lachen oder Augenrollen.
- Dinge „versehentlich“ tun, die der Person schaden (z. B. wichtige Unterlagen verschwinden lassen).
Warum ist indirektes Mobbing so gefährlich?
Weil es schwer zu beweisen ist, fühlt sich die betroffene Person oft ohnmächtig und zweifelt an sich selbst. Das kann zu großem psychischen Stress, Angst oder Depressionen führen.
Was kann man tun?
- Das Verhalten genau beobachten und dokumentieren.
- Vertrauenspersonen (Kollegen, Lehrer, Vorgesetzte) einbeziehen.
- Professionelle Hilfe (Betriebsrat, Schulsozialarbeit, Psychologe) suchen.
- Selbstbewusst Grenzen setzen, soweit möglich.
Fazit
Indirektes Mobbing ist kein „Kavaliersdelikt“, sondern kann genauso verletzend sein wie offenes Mobbing. Wichtig ist, es zu erkennen, anzusprechen und sich Unterstützung zu holen. Niemand muss so etwas alleine aushalten.
Wenn du möchtest, kann ich dir auch noch Formulierungen für ein klärendes Gespräch oder eine Vorlage für eine Beschwerde/ein Gespräch mit Vorgesetzten erstellen. Sag Bescheid!