Sexismus im Alltag – Beispiele, die wir nicht länger übersehen sollten

Sexismus ist nicht immer laut. Oft kommt er leise, versteckt im Alltagsgespräch, im Büro, auf der Straße – und wirkt trotzdem tief. Gerade weil er so normalisiert ist, bleibt er oft unkommentiert. Doch Alltagssexismus ist kein „Kavaliersdelikt“, sondern ein Spiegel gesellschaftlicher Ungleichheit.

Hier sind Beispiele, die viele kennen – vielleicht sogar selbst erlebt haben:


Auf der Straße:

  • „Lächel doch mal!“ – als wäre das weibliche Gesicht für andere da.

  • Hinterherpfeifen, anzügliche Kommentare – sogenanntes „Catcalling“, das verunsichert und einschüchtert.

  • Beim Vorbeigehen: „So ’ne Figur gehört nicht versteckt.“ – als „Kompliment“ getarnte Grenzüberschreitung.


Am Arbeitsplatz:

  • Frauen werden in Meetings unterbrochen – oder ihre Ideen später von Männern als „eigene“ eingebracht.

  • Kommentare wie: „Für eine Frau hast du dich aber gut durchgesetzt!“

  • Bewerberinnen wird (unausgesprochen) ihre mögliche Schwangerschaft zum „Problem“.


Im privaten Umfeld:

  • „Hilfst du heute auch mal im Haushalt?“ – als sei das eigentlich nicht „Männersache“.

  • Spielzeug für Jungs = Technik & Action, für Mädchen = rosa & Pflege.

  • Opa sagt beim Familienessen: „Na, wer wird denn hier der Herzensbrecher?“ – zum 4-jährigen Jungen.


In Werbung & Medien:

  • Frauenkörper werden zur Verkaufsstrategie – selbst bei Produkten, die nichts damit zu tun haben.

  • Männer als „cool & stark“, Frauen als „schön & hilfsbereit“ – immer wieder dieselben Rollenbilder.

  • Talkshows, in denen Männer Fachthemen diskutieren – Frauen dürfen „über Gefühle“ sprechen.


Warum das nicht „nicht so gemeint“ ist:

Weil diese kleinen Momente Teil eines großen Systems sind. Weil sie eins gemeinsam haben:
Sie stellen Frauen, Männer oder andere Geschlechterrollen auf Basis von Klischees und Machtverhältnissen in eine Schublade.


Was du tun kannst:

  • Hinhören. Wahrnehmen, was gesagt oder getan wird.

  • Hinterfragen. Muss dieser Witz wirklich sein? Wem nutzt er?

  • Haltung zeigen. Auch wenn’s unbequem ist – leise Zivilcourage wirkt.


Fazit:
Sexismus im Alltag ist real – aber auch veränderbar. Jede Bemerkung, jedes Muster, das wir hinterfragen oder ansprechen, ist ein Schritt Richtung Respekt, Gleichwertigkeit und Miteinander auf Augenhöhe.


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